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Kategorien : Gedanken von F.
Utopie – Utopia oder Phantasien...
...alles Orte an die ich gerne denke, an denen ich gerne wäre.
Menschen von denen ich träume, denken mit. Sie schauen hinter das was offensichtlich ist.
Ein Mensch hält einen Spiegel. Dieser Spiegel wiegt sehr viel und er wird oft gebraucht. Er ist eigentlich immer im Einsatz. Die Arme zittern oft, die den Spiegel halten, der Mensch hinter dem Spiegel schwitzt, er fällt fast, aber nie im Leben würde er diesen Spiegel loslassen wollen solange jemand mit ihm im Raum ist. Oft mache ich mich frei von meinem Spiegelbild welches ich erblicke bei der Unterhaltung mit jenem Menschen. Ich biete an den Spiegel zu nehmen oder ihn doch einfach mal zur Seite zu stellen. Dann höre ich, ich würde gerne, aber dann bin ich nackt. Ich mache diesem Menschen klar, dass ich nicht in den Spiegel schauen werde, dass ich bleiben werde bis er fällt, dass ich gerne die Scherben wegtragen werde und das ich an dem Spiegel vorbei schaue zu dem Menschen dahinter. Das macht den Menschen Angst.
Sich des Spiegels bewusst zu sein hat mich geholfen selbst einen zu bauen. Wenn ich nun mit mir fremden Menschen rede, dann halte ich einen Spiegel in Taschenformat vor mich und frage einen Satz aus dem Leben des Menschen. Rede ich mit einem Immunologen reden wir über HLA-B 27. Einen Chemiker würde ich fragen, wie es geschieht das sich Wasser und Teebeutel mit Milch und Honig so verbinden wie sie es tun und ob man diese Verbindung wieder umkehren kann. Über Statik würde ich mit einem Statiker reden über Filme mit einem Menschen vom Film. Das sind alles Spiegelbilder, die von mir weg zu der Person hinspiegeln. Denn ich habe festgestellt, dass Menschen sich in ihrem Metier wohl fühlen. Gerade Männer mögen den Gedanken mehr zu wissen. Und da ich gerne frage und auch immer neugierig bin, lerne ich eben dazu und verrate selten wirklich viel über mich. So fühle auch ich mich wohl.
Es sind neugierige Menschen, die mich interessieren, Menschen die sich nicht mit dem Tellerrand begnügt und keine Platituden benutzt oder Bauernschlauheiten. Ein wohlplatziertes Zitat, Aphorismen oder Limericks sind hingegen durchaus gern gesehen. Die meisten sind herrlich schlau und immer noch wahr. Viele große Dichter, Philosophen und auch Staatsmenschen haben klug geredet und Plagiatoren finde ich schlimmer, als Menschen, die gesagtes gut einzusetzen wissen.
Menschen die das Leben nicht zu ernst nehmen und die philosophischen Fragen nachgehen, oder sich mit der eigenen Politik im Lande beschäftigen. Der Politik zwischen den Menschen, in einem Staat oder mehreren Staaten. Vielleicht auch die Politik, die zu Hause gemacht wird. Die, die sich noch trauen zu träumen, suche ich. Menschen mit Verstand, Phantasie, Hirn und Geist. Gesucht: ein intelligentes, eloquentes Erdenwesen.
Auszug aus den Gedanken der F.
abgeschminkt am 01. Februar 11
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Wo trifft man eigentlich die schönen Männer?
Den Abend allein verbringen bei einem guten Glas Wein, mit dem Laptop auf dem Schoß, darunter eine Decke und ein wenig die Seele baumeln lassen. Das könnte der Auftakt zu einem gemütlichen Abend sein, dachte sie und kuschelte sich tiefer in die Decken.
F. saß gemütlich da schlug ihren Laptop auf, machte es sich im Ohrensessel bequem, schaltete Musik an und nippte am viel zu vollen Glas.
Fifth of Beethoven, interpretiert von Walter Murphy and the Big Apple band, genau die richtige Mischung an Musik.
Während des Wartens auf das Internet, was immer ein bisschen dauerte bei den dicken Berliner Altbauwänden, dachte sie nach was sie eigentlich erleben wollte. Was sie sich versprach von diesem Experiment. Ein Mann kennen lernen, kein Geld dafür bezahlen, gut soll er aussehen, aus der Nähe kommen und ungebunden sein. Die eierlegene Wollmilchsau fiel ihr da ein. Die inzwischen auch einen Wikipedia Eintrag hatte, wie sie bald feststellte. Nein, Mann muss er auch noch sein, seinen eigenen Willen haben, STOP, sie suchte doch keinen Hund.
Schon die erste Seite auf der sie sich anmeldete ernüchterte sie trotz des zweiten Glases Wein. Ein bisschen fühlte sie sich als würde sie ein Auto kaufen oder eine Wohnung mieten, denn die Seiten nannten sich irgendwie alle ähnlich.
Sie war kaum 10 Minuten angemeldet, da füllte sich ihr Bildschirm und 10 Fenster sprangen auf einmal auf und gefüllt waren sie mit dem Wort "Hallo".
Beim durchschauen entdeckte sie, dass so ziemlich alle männlichen Wesen die online waren mit Bild nicht ihrem Beuteschema entsprachen.
Sie waren oft mehr als 20 Jahre älter, out of shape, ungepflegt und oft schrieben sie einfach nur langweiliges Zeug.
Na gut, dachte sie und schrieb sich ein wenig mit ein paar Herren der Schöpfung.
"Suchst Du Spass?" schrieb man ihr oft. Sie ließ es sich ein paar Mal definieren, aber Sex, denn das war mit "Spaß" gemeint, wollte sie wirklich nicht mit ihren Chatpartnern, denn auch nach dem dritten Glas Wein wurde keiner dieser Männer schön. Auch so angeheitert waren ihre Sätze länger, richtiger und besaßen alle nötigen Satzzeichen. Ich muss aufhören mit dem Wein, sonst werde ich ehrlich, dachte sie. Statt ehrlich zu sein war sie einfach nur ernüchtert.
Wo sind all die schönen Männer hin, fragte sie sich. Dann schloss sie den Laptop für heute und ging ins Bett.
Amalia für F.
abgeschminkt am 03. März 10
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